Seit etwa drei Wochen ist im Norden der Sommer ausgebrochen, beständige 25° C ohne einen Tropfen Regen sind für mich schon das höchste der Gefühle. So kann es bleiben, wärmer darf nicht.
Muss ich mich an freien Tagen in voller Einigkeit mit meinen beiden hechelnden Pelztieren mittags schon ins Haus verkriechen, genieße ich zur Zeit nichts mehr, als am frühen Morgen barfuß durch den Garten zu gehen und bei der Frage "Was blüht denn da?" täglich neue, farbenprächtig strahlende Pflanzen zu entdecken. Komm' mit!
Besonders gern habe ich die Akeleien. Vielleicht auch deshalb, weil ich sie nie aussäte und sie sich einfach so wild verbreiten, wie der Natur der Schnabel gewachsen ist.
Die Akelei ist ein Hahnenfußgewächs, deshalb wohl auch so robust und selbst bei längerer Trockenheit "unausrottbar". Klar, dabei denke ich an den "Kriechenden Hahnenfuß", ein wegen seiner "üblen" Wurzeln nicht so gern gesehenes Beikraut oder aber ein schön gelb blühender Bodendecker...
Diese Akeleien sind hochwüchsig und bestechen durch unterschiedlichste Blütenfarben. Sie blühen derzeit prächtig in weiß und pink (s.o.), weinrot/weiß, weiß/pink, violett, lila und fast dunkelblau.
Was beim Anblick der schönen Blüten fehlt, sind leider die Insekten. An sich sind Akeleien meist von Hummeln aber auch Bienen besetzt. Diese werden immer weniger, das Summen und Brummen ist nur noch vereinzelt wahrnehmbar.
Immerhin traf ich am pinkfarbenen Rosenbaum der bunten Rhododendronhecke auf eine einzige Hummel. Und auf den weißen Blüten sitzt eine kleine blaue Libelle, eine Wasserjungfer. Ich weiß aber nicht so recht, ob diese zarten Elfen wirklich zum Bestäuben geeignet sind...
Natürlich kann man ihn noch essen, aber jetzt blüht er erstmal, der Schnittlauch. Besonders hübsch ist er im Garten, die Blüten machen sich aber auch sehr gut als essbare Salatdekoration. Mir sind sie etwas zu scharf, das ist zum einen Geschmackssache, zum anderen Glück für unseren Schnittlauch, bei uns darf er blühen...
Ist dir im Hintergrund oben rechts der kleine rote Punkt aufgefallen? Das ist die allererste aufgegangene Schlafmohnblüte im Garten! Auch ohne Biene...
Sehr viel Freude bereitet momentan auch das Betrachten der Clematis Montana, der weißen Berg-Waldrebe, die an unserer Garage hochklettert. Einige blütenschwere Zweige kümmern sich fürsorglich um die Frisuren der Terrassengeister...
Soviel für heute zur blühenden Flora in einem norddeutschen Garten.
Das Auge wird verwöhnt, dem Ohr fehlt nicht nur morgens das Summen der Bienen.
Vielleicht würde man es auch gar nicht wahrnehmen, denn im Moment ist es sehr, sehr laut, was den folgenden Gesellen verschuldet ist. Nein, das sind noch keine Seerosenblüten, das sind Frösche. Und sie passen durchaus in diesen Post, denn der frühe und späte Sound, der mich umgibt, gehört zum Gefühl, gehört zu den Gartenimpressionen. Und außerdem schulde ich ihn @kissi... Viel Spaß!
Alle Bilder und das Video sind von mir...