Nachträglich eingefügtes Vorwort:
Der vorliegende Stoff geisterte als vertüddeltes Knäuel im Kopf der Verfasserin umher, die die Gedankenfetzen nutzte, dem gewählten Ich-Erzähler eine fiktive Geschichte zu knüpfen, in der dieser ordentlich vom Leder zieht, da er sein dickes Fell abgelegt hat.
Ich habe meine Samthandschuhe verloren und so bin ich jüngst jemandem verbal zu stark an den Kragen gegangen. Eben dieser ist mir aber nun mal geplatzt und jener weichgespülte Schürzenjäger, der gut betuchten Damen gern mal zu tief in den Ausschnitt schaut, statt sie mit Verstand zu umgarnen, fühlte sich sogleich auf den Schlips getreten.
Endlich hatte ich mich auf die Socken gemacht, mir diesen Typen vorzuknöpfen und ihm zu erklären, dass unsere Sichtweisen nicht unter einen Hut zu bringen sind. Doch er hat keinen A... in der Hose, nimmt nie etwas auf seine Kappe. Während ich mir jeden Schuh anziehe, wobei der ein oder andere auch mal ganz schön drückt, läuft er ständig in welchen herum, die ihm ein paar Nummern zu groß sind. Immer, wenn eine Sache Haken und Ösen hat, ist er um Ausreden nicht verlegen - die schüttelt er aus dem Ärmel.
Sobald etwas in die Hose geht, hat er eben diese voll. Andere müssen den Kopf für ihn hinhalten und kriegen eins auf die Mütze. Statt mal die Hemdsärmel aufzukrempeln, seinen Mann zu stehen und zu erfahren, wie es ist, selbst mal dumm aus der Wäsche zu gucken, lügt er allen etwas in die Tasche. Seine Unart, mich unter der Gürtellinie zu beschimpfen, um danach den Mantel des Vergessens drüber decken zu wollen, kann er sich an den Hut stecken!
Das ging mir so auf den Senkel und nun ist mir die Hutschnur gerissen. Ich lasse mir einfach nichts mehr in die Schuhe schieben, musste mein Nervenkostüm daher etwas strapazieren, weil es mir fern liegt, einfach so das Handtuch zu werfen.
Eine gütliche Einigung in diesem Disput ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, die Beziehung beider Kontrahenten hängt weiter am seidenen Faden.
Dummerweise handelt es sich bei dem Herrn in ewig weißer Weste, dem ich nicht mehr die Stiefel lecken werde, um meinen Chef, und ich verwette mein letztes Hemd, den Gürtel demnächst ein wenig enger schnallen zu müssen.