Die Länge des Textes als Kommentar zu diesem Artikel von @afrog würde Ärger geben...
Sehr geehrte Redaktionskonferenzmitglieder,
gerade von einer Lehrerkonferenz mit vielen Diskussionen rund um den heißen Brei kommend, kann ich mir gut vorstellen, wie anstrengend Ihre Sitzung gewesen ist. Bei uns darf natürlich nicht geraucht werden, was so manch Konferenzmitglied ein wenig unkonzentriert erscheinen ließ.
Ich bin also noch in Übung, ein Protokoll nicht nur zu überfliegen, sondern auch bis ins Detail zu zerpflücken.
Keinen Schreck, lieber Schreck, das Protokoll ist in seiner Form selbstverständlich kritiklos anzunehmen, ein Einwand bezüglich der Genehmigung stünde mir als öffentlicher Leserin auch gar nicht zu.
Gern aber würde ich mich inhaltlich äußern, zähle ich mich als Nutzerin des SteemWiki doch zum angesprochenen Personenkreis der Menschen, die das Wiki verstehen sollen. Und so ein klitzekleines Bisschen gehöre ich ja auch zu den Marketingbeauftragten, haben Sie doch in meinen Artikeln Werbefläche angemietet.
Den Punkten (1) und (2) habe ich nichts hinzuzufügen, auch der Absatz des Punktes (3) bezüglich der Challenges gefällt mir. Gerne möchte ich noch erfahren, was die Redaktion unter „klassischen Veranstaltungen“ versteht.
Ich halte es für sehr sinnvoll, Booster und Votehandel ins SteemWiki mit einzubeziehen, handelt es sich hierbei um Angebote auf dem Steem, die von vielen Usern genutzt werden, die gleichzeitig auch viele Fragen aufwerfen. Es gibt Befürworter und Gegner ohne Wenn und Aber. Die Angebote sind immer wieder Grund für Diskussionen, teilweise werden sie auch unreflektiert eingesetzt.
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, empfinde ich die Aufnahme von sachlichen Informationspostings ins Wiki sehr gut. Dies sollten meiner Meinung nach aber keine reinen Werbeartikel sein, kritische Darstellungen sollten nicht ausgespart werden. Besonders betrifft das in meinen Augen die Verunsicherung von Neueinsteigern, die einerseits an jeder Ecke „guter Content“ hören, sich andererseits verwundert fragen müssen, warum ein einziges, textloses Blümchenbild im dreistelligen Bereich hochgevotet ist.
Ich könnte durchaus mit einem kritischen Artikelbeispiel aufwarten, bin mir aber nicht sicher, inwieweit es den Anforderungen der Redaktion entspricht, ist es schriftsprachlich teilweise unter der Gürtellinie angesiedelt.
Die oberen Ausführungen betreffen die Booster, gekaufte Votes. Angeblich als Werbemittel entwickelt, weil der Post dadurch gleich zu Beginn etwas interessanter gemacht wird, werden sie oft zum Katapultieren in Höhen genutzt, in welchem so manch Delphin noch die Ohren schlackern.
Ebenso kritisch sind die Voteverkäufe zu betrachten. Es gibt einen aktuellen Artikel, der beschreibt, wie praktisch dies doch ist. Darin wird sogar betont, wie wirklich praktisch das Anhängen an Votetrails und das Autovoten ist, wenn man sich im Urlaub o.ä. befindet, damit bei fehlenden Einnahmen durch Autorentätigkeit wenigstens die Kuratorenanteile fließen.
Das ist für den anspruchsvollen Miner tatsächlich eine gute Lösung, aber leider nicht die Realität: Oft sind diese Angebote nicht nur bei Abwesenheit im Einsatz, sondern dauerhaft.
Die dadurch entstehenden festen Votekreisel, die an anderer Stelle verpönt werden, bleiben unerwähnt.
Ich lese die Posts, die ich vote, vote die Posts, die mir nicht gefallen selbst von meinem allerliebsten Steemitfreund nicht. Klar gehen mir dadurch auch viele gute Posts meiner Lieblingsautoren durch die Lappen, bislang wurde ich deshalb aber noch nicht beschimpft oder gemieden.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Jeder, der einige Zeit hier ist, hat seine "Klickkreisel", ich auch. Du votest deine Lieblingsautoren, andere oder genau diese sind von dir angetan und kommen immer wieder.
Wenn du sehr vielen Autoren folgst, die du alle gern mit einem Upvote beglücken möchtest, ist eine Automatisierung irgendwann vielleicht unvermeidbar, als Dauereinrichtung ist aber kaum noch Öffnung möglich für "neue" gute Autoren, und das ist schade.
Von Selfvotes auf Mehrfachaccounts mal ganz zu schweigen.
Ergo: Auch Autovotes sind kritisch zu hinterfragen und besonders Neueinsteigern, die auf SteemWiki auf der Suche nach Hilfestellung im verworrenen Steemit-Dschungel sind, meiner Meinung nach nicht direkt zu empfehlen.
Der Sache mit der Aufnahme fremdsprachlicher Artikel sehe ich gespannt entgegen! Scheint mir ein komplexes Projekt. Nach dem Austausch mit zwei Indonesiern, die mich um Erlaubnis zur Übersetzung meines SteemWorld-Artikels gebeten haben, hege ich auch skeptische Gedanken. Denke, „integer“ ist das Stichwort, persönliche Bekanntheit mit einem Redaktionsmitglied wäre vielleicht auch nicht schlecht.
Dem Kommentarbereich eines von mir verfassten Artikels habe ich Überlegungen der Redaktion entnommen, jene Sammlung eventuell im Wiki aufzunehmen. In welche Kategorie würde die denn passen? Letztlich bietet der Artikel keine wirkliche Hilfe, um sich auf dem Steem zurecht zu finden, maximal einen Anhaltspunkt dafür, was auf der Plattform so läuft bzw. laufen kann. Hilfestellung beim Suchen guten Contents bietet er natürlich auch. Derartige Sammlungen gibt es, wobei es sich auch oft nur um Eigenwerbung einiger Autoren handelt.
Nun denn, die nächste Sitzung wird stattfinden, vielleicht bietet mein Anschreiben Ihnen Anregung zur Aufnahme einiger Tagesordnungspunkte.
Mit voller Hochachtung vor Ihrer Arbeit grüßt
Chriddi