Ich kam auch in den Genuß von drei Jahren Wirtschaftsgymnasium und weiß, wovon Du sprichst. Buchungssätze sind trocken. Für jeden Buchhalter wichtig, ohne Frage. Aber ich habe dieses Wissen später nicht mehr nutzen können.
Wir haben in Aschaffenburg in der 6. oder 7. Klasse im Gymnasium als Pimpfe doppelte Buchführung, also Bilanzerstellung und so, gelernt. Irre in diesem Alter.
30 Jahre später hab' ich es tatsächlich mal brauchen können und konnte es sogar noch, als ich mal für mein Geschäft bilanzieren musste.
Wäre interessant zu wissen, wer es aus Deiner Klasse noch brauchen konnte. Allerdings gibt es natürlich nach meinem Dafürhalten noch wesentlich abstrakteres und praxisferneres als Buchführung. Wenn ich bedenke, wieviele Stunden meines Lebens ich sinnlos in total ätzenden Latein-Stunden verbringen musste. Natürlich wird es auch Kinder geben, die daran Spaß haben und es sogar später brauchen können. Aber für mich war es die "Hölle" auf Schulerden.
Ja, ich finde das ja auch absurd, in diesem jungen Alter so etwas (Buchführung) gelernt haben zu müssen.
Latein war in Bayern für mich auch die Hölle. Note 5 oder 6. Hessen -> ganz locker: großes Latinum mit Note ... na rate mal ;-)
Vielleicht war ja Baden-Württemberg ähnlich schlimm wie Bayern; ich weiß es nicht.
Denjenigen, die Spaß an der Sache hatten, fiel es leicht. Ich hatte von Anfang an keine Spaß an Latein. Und war ähnlich erfolgreich in diesem Fach wie Du in Bayern. :-)
Ich habe daher auch kein Latinum. Nach der 10. Klasse bin ich auf das Wirtschaftsgymnasium gewechelst, um Latein und Französisch loszuwerden. Von da ab hatte ich auch mehr Spaß, weil ich von Anfang an gepaukt hatte - aber echt nur um das Abi zu bekommen, das ich dann auch mit gut abgeschlossen habe. Aber ich habe mein Abi bislang im Grunde nicht gebraucht. Eine reine Trophäe bei mir. ;-)
Ich bin nie in den "Genuss" gekommen, mich mit Latein abquälen zu müssen. Aber so wie es aussieht, werde ich mir jetzt das kleine Latinum in Eigenregie aneignen müssen, wenn ich mich für das Kunstgeschichte-Studium entscheide - was ich mir momentan noch überlege.
Auch wenn mir jetzt das Latein-Pauken erspart bliebe, bin ich froh, in der Schule anstatt Latein eine zweite Fremdsprache, in meinem Fall Italienisch, gelernt zu haben.
Ich hatte mit Französisch sogar eine 3. Fremdsprache. Schade nur, daß ich diese Sprache zwangsweise zu lernen hatte. So hat das ganze überhaupt nichts gebracht. Ging links rein, rechts wieder raus. Wenn ich dagegen Spaß an einer Sache habe, kann ich richtig viel Energie beim Lernen an den Tag legen. Sei froh, daß Du offensichtlich Spaß am Italienisch Lernen hattest. In der Nachbedtrachtung wäre ich heute auch froh Französich sprechen zu können. Ich denke, Du verstehst, worauf ich hinaus möchte...
Im Nachhinein ist es echt schade, dass dich während der Schulzeit nichts und niemand motivieren konnte, Französisch zu lernen. Mir ging es so ähnlich mit Mathematik. Ich hatte fast jedes Jahr im Herbst eine Nachprüfung. Wie ich die Matura (Abitur) in diesem Fach geschafft habe, ist mir heute noch ein Rätsel. ;-)
Ich war in den Sommerferien zweimal als Au Pair in Rom. Das hat meine Freude am Lernen der Sprache geweckt. Nach diesen Aufenthalten war ich sogar diejenige, von der die Mitschüler die Italienisch-Hausaufgaben in den Pausen abgeschrieben haben. ;-)