"Schau' mal, Frauchen, ich habe da etwas entdeckt!"
"Eines davon darf ich doch behalten, oder?!“
Das große Tier ist unsere 50 kg schwere Hündin der Rasse Mastín Español. Sie ist unser Glücksgriff aus dem Tierheim: Irgendwelche Idioten haben sich aus dem Spanienurlaub einen süßen Welpen als Souvenir mitgebracht, ohne zu bedenken, dass auch Hundebabys wachsen.
Der Mastín Español wurde schon im 12. Jahrhundert dazu gebraucht, große Schaf- und Ziegenherden im Norden Spaniens vor Feinden wie Wölfen und Bären zu schützen. Dabei ließ der Schäfer seine Herde oft tagelang allein, so dass die Hunde sich zu sehr selbstständig arbeitenden, zuverlässigen Tieren entwickelten.
Diese evolutionär bedingte Eigenständigkeit ist bis heute als Sturheit und Dickköpfigkeit erhalten geblieben, weshalb die Erziehung eines Mastíns erfahrenen Hundehaltern vorbehalten sein sollte. Grundsätzlich ist der Mastín sehr treu, lieb und gutmütig, er hat sein Rudel stets im Blick. Richtig gehalten ist er niemals aggressiv, seine Reizschwelle ist sehr hoch. Der Mastín Español weiß, wie stark er ist und braucht das nicht zu zeigen. Er erweist sich als idealer Familienhund, ist sehr genügsam. Er ist ein angenehmer Wegbegleiter auf ausgedehnten Spaziergängen oder beim Faulenzen im Garten. Hauptsache, er ist dabei und darf Besucher oder "Eindringlinge" lautstark, die Herde bewachend, ankündigen.
Trotz der bezaubernden Charaktereigenschaften steht der Mastín Español in einigen Ländern und Bundesländern auf der Rasseliste der sogenannten Gefahrenhunde. In Schleswig-Holstein wurde diese Liste glücklicherweise bereits Anfang 2016 abgeschafft. Hier hat man erkannt, dass die Gefahr vom anderen Ende der Leine ausgeht.
Das kleine Tier ist eines von vier noch sehr jungen Feldhasen. Die Häsin hat die Sasse (das Hasennest) in einem unserer unbearbeiteten Beete gebaut und dort gesetzt. Ohne unsere Hündin hätten wir sie nicht gesehen.
Und ab jetzt wird aufgepasst, der Sturkopf ist nur schwer von seiner Aufgabe abzubringen.