Ein kunterbunter Beitrag...
...nach einem trüben Herbsttag und dem traurigen Blick ins Gewächshaus.
Seit ein paar Wochen hat niemand mehr hineingeschaut, doch nun ist es eindeutig: Der Herbst neigt sich dem Ende, der Winter steht vor der Tür. Definitiv Zeit, das Gewächshaus in den wohlverdienten Winterschlaf zu geleiten und zu retten, was zu retten ist...
Der Vorher-Nachher-Vergleich lässt auf einen fleißigen Nachmittag schließen...
Vielleicht war die Größe des Behältnisses für die noch verwertbaren Tomaten ein wenig zu optimistisch ausgewählt, doch das Schälchen extrem scharfer Pepperonis tröstet...
Der Rest - verschimmelte Früchte und verwelkte Pflanzenteile - muss auf den letzten Schredder-Haufen des Jahres...
Ich liebe es, zu schreddern - es hat etwas Zerstörerisches und gleichzeitig sehr Sinnvolles, denn die Gartenabfälle verrotten geschreddert viel schneller zu wertvollem Kompost. Doch, ich mag sogar das Gartengerät reinigen...
Nun kann der Schnellkomposter gut gefüllt samt all der Mikroorganismen für nährstoffreichen Boden der ebenfalls winterfein gestalteten Hochbeete im (übernächsten) Frühjahr sorgen...
Nu aver ab inne Köök!
Grüne Tomaten - was tun?
Es gibt Grüne Tomaten. Das ist eine Tomatenart, die auch im Reifezustand grün, allerdings eher dunkelgrün, erscheint. Die grünen Tomaten, die ich geerntet habe, sind unreife Früchte, von deren Verzehr auch gekocht wegen des hohen Solanin-Gehalts häufig abgeraten wird.
Das Alkaloid Solanin steckt in allen Nachtschattengewächsen wie Tomaten und Kartoffeln, es gilt in größeren Mengen zu sich genommen als giftig. Im inneren Strunk jeder Tomate und in der Schale der unreifen Früchte ist der höchste Solanin-Anteil zu finden. Grüne Tomaten enthalten ca. 30 mg Solanin pro 100 g Frucht. Bei Erwachsenen gilt eine Aufnahme von wenigen Milligramm als unbedenklich. Ab einem Verzehr von etwa 200 mg Solanin kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Überempfindlichkeit bei Berührung oder erschwertem Atmen kommen. Tödlich werde es erst ab einer Tagesmenge von über 400 mg Solanin. Wer als Erwachsener pro Tag zirka 70 g grüne Tomaten oder daraus zubereitete Speisen zu sich nimmt, hat überhaupt nichts zu befürchten.
Seit Jahren koche ich aus den unreifen Tomaten Marmelade (Mit ganz viel echter Vanille eine Köstlichkeit!), es gab noch nie Beschwerden. Nun hatte ich mal Lust auf eine andere Rezeptur und wagte es erneut, die unreifen Früchte vor dem Schicksal auf dem Komposthaufen zu bewahren, diese stattdessen zu einer Gaumenfreude zu verarbeiten:
Chutney aus grünen Tomaten
Du brauchst:
- 1,5 kg unreife, grüne Tomaten
- 3 Äpfel
- 3 Zwiebeln
- eine Knoblauchknolle
- ein gutes Stück Ingwer
- 450 ml hellen Balsamico-Essig
- 300 g Zucker
- 400 g entkernte Datteln
- 3 EL Salz
- Saft einer Zitrone
Los geht's!
- Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer und Äpfel schälen und entkernen.
- Diese vier Zutaten klein schneiden, mit Zitronensaft und Essig in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze etwa zehn Minuten köcheln lassen.
- Entkernte Datteln klein schneiden.
- Tomaten häuten (das geht relativ einfach, wenn du zuvor kochendes Wasser drüber gießt), den Stielansatz entfernen und klein schneiden.
- Tomaten, Datteln, Zucker und Salz zum bereits Köchelnden fügen und etwa 40 Minuten bei mittlerer Temperatur weiter kochen, bis die Masse dickflüssig wird.
- Das Chutney noch einmal richtig aufkochen, heiß in kleine Gläser füllen, diese sofort verschließen und für wenige Minuten auf den Deckel stellen.
Klebe am besten noch ein paar Etiketten auf die Gläser, damit du nicht vergisst, was du da an leckerstem veganen Brotaufstrich in den Vorratsregalen lagerst. Außerdem sind die kleinen Weihnachtsmitbringsel ("Wir schenken uns ja wie immer nichts, oder?!") gesichert und die nächsten Grillpartys sowieso!
Und die Lütten?!
Na, die haben in der Küche nichts zu suchen, helfen aber draußen natürlich mit! Sie bereiten das Brachland fürs Frühjahr vor. Im Herbst liegen grobe Erdarbeiten im Garten an - Nuka übernimmt die Grassoden, Mäx den Rest der nötigen Umgrabungen...