Hallo @michelangelo3, @mima2606, @mundharmonika,
ich habe lange überlegt, ob ich mich in euren Dialog einmischen sollte, weil ich keinesfalls den Anschein erwecken möchte, hier zu beurteilen (doch: Ich finde den Spendenbutton in der Umsetzung klasse!), gar zu verurteilen. Da mich die Gedanken daran aber nicht loslassen, ist es doch der richtige Ort, sie niederzuschreiben, damit ich sie loslassen kann. Versteht meine Gedanken bitte als Anregung für eigene.
Es geht mir um die "Geizhälse", das "Trauerspiel" und das wiederholte Aufzeigen, wie viel man selbst z.B. durch einen mehr oder weniger hohen prozentualen Anteil seiner SP, Author Rewards oder blanken Steem tut, das Zeigen auf diejenigen, die augenscheinlich nichts tun.
Die Blockchain ist gläsern. Doch zum Glück spielt sich unser gesamtes Leben nicht auf der Blockchain ab.
Man kann Menschen auch außerhalb der Blockchain unterstützen (mental, finanziell, werbend, durch Sachspenden oder Arbeitskraft...). Das sieht der Wallets durchsuchende Steemianer erstmal nicht. Er wird es auch nie erfahren, wenn die Unterstützer oder der Unterstützte nicht damit "hausieren" gehen.
Manchmal bewirkt gut Gemeintes (ich gehe einfach mal davon aus, das alles, was wir hier tun, zunächst einmal gut gemeint ist, wenn auch nicht immer uneigennützig) auch eine nicht erwartete, gar umgekehrte Reaktion. Die "Spendenaufrufe" für den Chiller häufen sich derzeit fast inflationär. Dabei ist zu beobachten, dass die Beiträge für ihn (auch mit 100% Beneficiary) gar nicht mehr so viel gevotet werden, wie einst, wohingegen seine eigenen Beiträge (die ja nicht "hochwertig" sind, sondern nur die Aussage "Zahlt freiwillig oder ich muss Gebühren für meine Leistung nehmen" beinhalten) nach wie vor hoch dotiert sind. Woran liegt das?
Ich möchte das mal mit den vielen Spendenaufrufen vergleichen, die sich gerade um die Weihnachtszeit im Briefkasten tummeln. Hierauf reagiert ja jeder anders, ich beschränke mich auf drei Beispiele:
Für einige sind diese Briefe eine willkommene Erinnerung und sie spenden sofort (Ziel erreicht).
Einige bekommen ein schlechtes Gewissen und spenden (Ziel erreicht, wenn auch mit schlechtem Gefühl für den Spender).
Andere werfen die Briefe ungeöffnet in den Müll (Papier- und Portoverschwendung).
Zur letzten Gruppe gehöre ich. Das heißt nicht, dass ich nie etwas Spende (ganz im Gegenteil). Aber ich entscheide, wann und für was ich spende. Und wenn mich jemand "zwingen" will, mir den Klingelbeutel immer wieder vor die Nase hält, sogar vielleicht noch behauptet, ich würde ja nie etwas spenden, dann werde ich bockig - und dann kommt gar nichts.
Keines dieser Beispiele soll als absolut gelten, sondern nur zum Nachdenken anregen.
Wir alle sollten darauf vertrauen, dass ein Energieausgleich stattfinden muss und wird. Und wenn nicht ausreichend User bereit sind, für die erbrachte Leistung freiwillig und nach eigenem Ermessen zu zahlen, muss der Chiller eben Gebühren nehmen. Viele werden das Programm dann weiter nutzen, einige werden sich abwenden und etwas anderes suchen. Reicht die Gebühreneinnahme zum Bezahlen der Server immer noch nicht, wird sich wieder eine andere Lösung auftun. Vielleicht sogar das Einstellen der Programmierung. Dann wird sich dem Programmierer eine andere Tür öffnen.
Ihr seht an der Ausführlichkeit meines Kommentars, dass mich die Materie sehr beschäftigt. Zur weiteren Gedankenanregung empfehle ich meinen aktuellen Karma-Beitrag, den ich schon lange auf dem Zettel hatte, der tatsächlich aber erst durch einige derzeitige Vorgänge auf dem Steem (z.B. auch das Downvoten) "zu Papier" kam. Wie man's macht, macht man's verkehrt und alles ist gut... ;-)
LG, Chriddi