Ich darf im Gegenzug auch eine peinliche Geschichte vom Freitag erzählen.

Meine Reise nach Friedrichshafen begann damit, daß ich die S-Bahn um 5 Minuten verpaßte. Eigenes Verschulden, ärgerlich. Die folgenden Anschlüsse futsch. Ein funktionierendes Handy hatte ich auch nicht dabei. Mein Kumpel, der sich bereit erklärt hatte, mich abzuholen, fuhr unverrichteter Dinge zurück zum Zeltplatz.

Ich stieg dann exakt eine halbe Stunde später die Stufen der Unterführung am Stadtbahnhof hoch und guckte mich nach Bussen um. Busfahrer 1 verwies mich an einen anderen Bussteig. Busfahrer 2 guckte mich mit großen Augen an, als ich mein Ziel nannte. "ZUR MESSE? DA FÄHRT DER BUS NUR BIS 19 UHR HIN."

So beschloß ich dann, den Weg zu Fuß zu nehmen und lief erstmal an der Seepromenade entlang.
Da Freitag schon der erste Messetag gewesen war, waren auch schon Funkamateure in der Stadt unterwegs. Keine Ahnung, wie ich das jetzt beschreiben könnte, aber diese Herren fallen in ihrer ganzen Erscheinungsform auf. Dann liefen auch noch zwei mit Shirts ihres Ortsverbandes her und steuerten letztlich das Parkhaus an.
Hätte ich die bloß gefragt, wo sie hinfahren würden ...

Aber meine Motivation, mich zu outen, war da nicht groß genug. ;o)

Irgendwann nach etwa einem Drittel des Weges bin ich dann mal falsch abgebogen ... und stand fast zwei Stunden nach meiner Ankunft ab einer Tankstelle ca. 1,5 km Luftlinie vom Zeltplatz entfernt. Naja, genauer gesagt kam ich gerade zum zweiten Mal dort vorbei - ich habe mich also mehrfach verlaufen -, als der Pächter gerade mit dem Schließen beschäftigt war und etwas aus einem Nebenraum holte.
Er bot sich nach etwas Hin und Her an, zu schauen, ob ein Bus fährt. (Seit dem Abend ist er da vermutlich nicht mehr so optimistisch.)
Er selber müsse in die andere Richtung fahren, meinte er.
Nachdem klar war, daß kein Bus fahren würde, rief er die zentrale Taxihotline Friedrichshafen an und erfragte, wieviel eine Fahrt zum Zeltplatz kosten würde. 15 Euro, hieß es. Ob das ok sei? Ja, ich ließ ihn dann das Taxi bestellen. Nach 3 Minuten war der Taxifahrer da, wenige Minuten später stand ich am Zeltplatzeingang und übergab ihm 12,50 Euro.

Was mir während der Wanderschaft so alles durch den Kopf gegangen ist, verrate ich lieber nicht!