Hallo Christiane,
wer in der Vorweihnachtszeit mit Grim(m) und Hader übers Land zieht, der zieht die Blicke der Verwunderung auf sich.
Und dabei sind gerade diese beiden Wörter, die du mit viel Aufwand wieder vom Abstellgleis gezogen hast, in dieser Zeit oft unsere ständigen Begleiter.
Der Hader mit dem Verkäufer, der mir einen Flickenteppich andrehen will, obwohl ich auch der Suche nach Tante Elviras Lieblingsgebäck bin. Ein Lappen wäre für die Quasselstrippe zwar angebrachter, doch zöge ich ihren Grim auf mich, würde ich ihr den in das Schandmaul stopfen.
Wer hadert nicht mit dem Fest schlechthin? Warum singen plötzlich alle komische Lieder? Ich komme ja auch nicht auf die Idee am 3. Oktober die Nationalhymne zu singen. Aber ich bin sowieso als Haderer bekannt. Wenn ich eigentlich richtig nachdenke, dann habe ich das Hadern, glaube ich, sogar erfunden. Aus reinem Desinteresse an dem ewigen Querulanten habe ich den Haderer an die Grimms verschenkt. Kaum hatten die ihm ein Zimmer eingerichtet, sind sie auch schon gestorben.
Bin ich so froh, dass ich mich so früh von Georg Hader getrennt habe. Ob der auch noch eine Schwester hat, kann ich dir gar nicht so genau sagen. Darüber hatten wir uns nie unterhalten. Wir hatten uns ja sowieso nur in den Haaren. Ganz besonders kurz vor Weihnachten.
Aber, trotz alledem, ich hege noch immer keinen Grimm gegen ihn.
... weil ich so ein christlicher Mensch bin.
L.G.
Wolfram