Ende der Achziger Jahren war selbst im Hörsaal der Biologie, wo man es hätte besser wissen müssen, noch zu hören, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei. Das war mir damals schon so unangenehm, wie heute. Mit sachlichen Argumenten bist du dem Irrglauben nicht beigekommen. Ich sollte mich erstmal mit den Grundlagen meines Faches auseinandersetzen, bevor ich anfange, den Lehrkörper zu kritisieren. Im Prinzip war das sogar richtig, da es mir nie gelungen ist, diesen offensichtlichen Schwachsinn argumentativ so zu widerlegen, so dass es den Unfug endgültig aus der Lehre katapultiert hätte. Es ist aber auch nicht einfach, tradierte Willkür oder kollektiven Schwachsinn sachlich zu widerlegen.
Vielen Dank für die Auseinandersetzung mit diesem Artikel und deinen Kommentar, lieber @afrog.
Du hast die Essenz meiner Gedanken wunderbar zusammengefasst, wofür ich als Interpretationsbasis lange in einem meiner Lieblingsromane herumgewühlt habe. Hat Spaß gemacht.
Ich fürchte, 30 Jahre später sieht es in den Hörsälen der Naturwissenschaftler nicht sehr viel anders aus, wobei Ethikdebatten jetzt, meine ich, eher zugelassen werden.
Weiter werden Millionen in die Rettung des Pandas und des Sibirischen Tigers gesteckt, dass auch die Hausratte, etliche Insekten und andere Kleinstlebewesen auf der "Roten Liste" stehen, interessiert so gut wie kein Schwein. Dass es weiter tausende Arten von Tieren und Pflanzen gibt (gab, gegeben haben soll), die gar keine Chance mehr hatten, auf der "Roten Liste" zu erscheinen, da sie schon vor ihrer Existenz ausgerottet wurden, ist ebenso dramatisch. Ausgerottet von je her durch die "Krone der Schöpfung". Chapeau.