20 Fakten über einen selbst - ein sehr cooles Format. Gefühlt gibt es hunderte interessanter Fakten, über die man Worte verlieren kann. Jetzt ist mein Vorstellungs-Post zwar nichtmal annähernd eine Woche alt, aber ich finde das Thema so interessant und wiederholungswürdig (Menschen und Fakten ändern sich), dass ich Lust hatte mich einzuklinken. Wer weiß wie es um diese Fakten in einem Jahr bestellt ist - aber dann kann man ja nochmal drüber reden. Here we go.
- Ich sage die Dinge so, wie ich sie meine. Keine verborgenen Inhalte zwischen den Zeilen, nichts was mein Gegenüber im Unklaren über mein Denken lassen würde. Leider gehe ich durchs Leben und denke, das tut jeder so und falle damit oft auf die Nase. Ich bleibe aber dran und baue darauf, dass wir irgendwann alle ehrlicher und authentischer miteinander umgehen.
- Ich mag die Dinge einfach und suche immer nach der kleinsten, einfachsten Wahrheit in allem. Ich denke viel und über vieles nach, aber eher in Kontexten und mit Blick in die Zukunft als mich in Details und zu viel Tiefenwissen zu verlieren (beim Tiefenwissen frage ich dann Menschen mit Ahnung von der Materie, die Spaß an nerdigen Details haben).
- Ich bin Informatiker (zumindest was meinen klassischen Beruf angeht), mag aber weder die analytische, faktenbasierte Denkweise die das mit sich bringt noch die Art wie IT und Technik heute eingesetzt wird (besonders im professionellen Umfeld). Ich mag Human IT, Technik die dem Anwender hilft und nicht nur dem Verkäufer und Entwickler.
- Ich habe inzwischen gelernt in anderen Bahnen als „schnelle Belohnung“ und „bloß wenig Aufwand haben“ zu denken. Ich arbeite nicht. Ich tue Dinge, die mir Spaß machen. Den ganzen Tag. Manche davon für Geld, die meisten um etwas beizutragen und Anderen Dinge zu zeigen, die sie nicht können oder kennen.
(Benno hat auch kein Problem mit Aufwand - der hat den Ast gute 2km nach Hause geschleppt. Nicht immer so grazil und im Gleichgewicht)
- Ich habe mal 90kg abgenommen. Jetzt kann ich wieder auf normalen Stühlen sitzen und schwitze nicht mehr beim Treppensteigen. Ansonsten hat es mich eine Milliarde Lektionen über das Leben und das Menschsein gelehrt, die ich heute viel wertvoller finde, als die reine körperliche Gesundung. Wenngleich es schon geil ist, rumspringen zu können und überall durch zu passen 😉
- Ich mache täglich 100 Liegestütze um mir auch nach Erreichen meiner großen Ziele (Gewichtsverlust) täglich vor Augen zu führen, dass Überwindung und Disziplin nicht nur möglich sind, sondern eigentlich schmerzfrei, wenn man seine Einstellung dazu ändert. Dicke Muckis kriege ich davon nicht, aber regelmäßig Schübe von „Oh Mann, jetzt muss ich auch noch Liegestütze machen“ dicht gefolgt von „Siehst du, war genau so einfach und stressfrei wie gestern, wie gut, dass ich mir diese Erkenntnis jeden Tag abhole“. Ich führe mir damit täglich im Kleinen vor Augen, dass das Leben das ich führe einen Preis hat und ich es nicht als gegeben hinnehmen kann.
- Ich lebe zu 99% zuckerfrei. Während meiner Gewichtsreduktion war das eine der ersten Maßnahmen die ich ergriffen habe, bin jedoch irgendwann wieder „rückfällig“ geworden. Was das angeht bin ich auch kein Idealist oder Hardcore-Durchzieher - Heutzutage ist überall Zucker drin, vor allem in Nahrungsmitteln die man auswärts zu sich nimmt. Aber ich nehme keine Süßspeisen zu mir und trinke eigentlich nicht viel mehr als Wasser, Kaffee, Tee und (ab und an, wenn die Buddel gerade in Reichweite ist) die zuckerfreien Koffeingetränke meiner Frau. Zucker macht genauso süchtig wie Nikotin oder Koffein - streicht man die großen Zuckergeber aus der Ernährung, verliert man ehrlich gesagt die Lust daran. Natürlicher Zucker aus Früchten oder Sachen wie Honig und Agavendicksaft gehen steil - solange der Umgang damit balanciert und natürlich bleibt.
- Family First. Period.
(v.L.n.R.: Meine Frau und unser Patenkind :D)
- Ich habe 1 Monat vor meinem 30. Geburtstag meinen Job gekündigt und bin seitdem endlich frei. Ich hatte irgendwie dämliches Glück irgendwann mal Informatik als Berufszweig gewählt zu haben, denn es ermöglicht mir heute, mein Leben so zu gestalten, wie ich es möchte. Ich kann 90% meiner "Arbeit" von überall in der Welt aus erledigen, was mir ermöglicht, meine Tage damit zu verbringen, zu tun worauf ich Bock habe und zu "arbeiten" wenn mir der Sinn danach steht (also dann, wenn man am produktivsten ist). Ich habe endlich die Zeit und mentale Freiheit, auch die Dinge zu tun und zu lernen, die mir nach einem 8 Stunden Arbeitstag zu anstrengend oder unproduktiv waren. Danke, altes Ich!
- Ich rauche Gras. Täglich. Nicht wenig. Ich mache da auch keinen Hehl draus. Ich rauche nur, wenn ich mich gut fühle und ohnehin schon Bock auf Alles und die Welt habe. Da es mir meistens so geht, bin ich auch meistens „under the influence“. Und doch bin ich kein traditioneller Stoner. Ich gammle selten rum, habe keine Fressflashs und hey, ich mache sogar Sport am liebsten high 😉 Warum? Warum nicht! Für mich öffnet Gras (sei es die THC- oder CBD-lastige Variante) den Geist. Lässt man sich darauf ein und lernt, die oftmals völlig anderen Blickwinkel auf das Leben zu verinnerlichen, die man high erleben kann, hat es mehr therapeutischen Dauer-Nutzen als jede klinische Studie jemals be- oder widerlegen kann. Als ehemals sehr fetter Mensch mit wenig Selbstliebe und 0 Selbstbewusstsein war Gras für mich ein guter, non-desktruktiver Weg mich kennenzulernen und für die Welt zu öffnen. Spannenderweise hält diese therapeutische Wirkung bis heute an und was ich im Nebel erlebe, nehme ich mit in die nüchterne Zeit. Ich lerne und erlebe, ich fühle und finde neue Sichtweisen. Ganz davon ab ist es ein sehr geselliger Sport, das Kiffen, und ich tue es am liebsten in Gesellschaft meiner Freunde und Familie, damit ich was zum Teilen habe.
- Ich trinke keinen Alkohol. Nicht aus Prinzip oder Idealismus - ich mag mich nicht unter dem Einfluss von Alkohol, bin danach immer 2 Tage krank und ich hab noch nix gefunden was mir schmeckt.
- Ich habe großes Suchtpotential. Früher habe ich das versucht im Zaum zu halten, indem ich mich von Suchtmitteln fern halte. Heute trete ich Suchtmitteln jeder Art gefasst entgegen und probiere aus, wenn ich einen Sinn darin für mich sehe. Heute habe ich das Wissen und die Eier, mich nicht mehr von Süchten bestimmen zu lassen, sondern die Dinge zu wählen, die ich tun möchte und sie entsprechend zu dosieren. Fingers crossed, dass das so bleibt 😉
- Ich laufe gerne. Nicht Marathon-Style, eher gemütlich auf variabler Strecke, am liebsten draußen. Der Sport dabei ist ein netter Nebeneffekt für Ausdauer und Beweglichkeit, neben Spaziergängen mit den Hunden ist es für mich der ideale Weg Gedanken zu verarbeiten, für die man sich mal ausklinken und von äußeren Faktoren befreien muss. Immer mit Musik auf den Ohren, die Beine mit dem Beat synchron, mache ich meine Kilometer rund um mein Heimatdorf und verliere mich dann in der Landschaft oder fantastischen Gedanken an die Zukunft. Außerdem tue ich es, weil ich es einfach kann. Konnte ich fast 30 Jahre nicht, ist schon ein geiles Gefühl.
- Ich war mit meiner heutigen Frau vor 12 Jahren schonmal für ein Jahr zusammen. Nachdem ich die ersten 25 Kilo runter hatte habe ich mich 2016 aus einem mir bis heute nicht erklärbaren Impuls wieder bei ihr gemeldet. 6 Monate später haben wir geheiratet. Best. Decision. Ever.
- In meinem Haus wohnen neben mir und meiner Frau auch ihr Patenkind (18 Jahre), unsere 4 Hunde, unsere Mieterin mit ihrer Tochter (16 Jahre) und deren 2 Hunde und 2 Katzen. Wir haben mit dem Haus noch eine Katze „geerbt“, die auch nach 1.5 Jahren immer noch regelmäßig vorbeischaut um zu sehen, ob es was zu futtern gibt. Meistens ist die Tür offen und mehrmals täglich wird man von ausrastenden Hunden darauf aufmerksam gemacht, dass jemand spontan zu Besuch kommen wollte und schon im Flur steht. Ich liebe das.
- Ich habe gelernt, dass im Leben eigentlich nichts so sein muss (und vieles nicht so sein sollte) wie wir es kennen und verbringe zusammen mit meiner Frau unsere Tage damit, mehr Kontrolle über unser Leben zu bekommen, mehr Nachhaltigkeit zu üben und vor allem jeder noch so dummen Idee nachzugehen. Man weiß nie, welche großen Dinge aus kleinen, dummen Ideen und Entscheidungen entstehen also nehmen wir, ohne dabei rücksichtslos oder dämlich zu sein, so gut wie alles mit. Wenn man immer nur tut was alle tun, kann man auch nur haben, was alle haben, oder? Ein vorgefasstes, von außen bestimmtest Leben in Abhängigkeit zum Beispiel. Nah, not for me!
- Ich lebe größtenteils vegetarisch. Größtenteils, weil zumindest meine Frau noch immer heftig auf Käse und Fleisch steht und ich kein Evangelist bin, was solche Dinge angeht. Nachhaltigkeit, Respekt für das Leben und ein tief empfundenes Bewusstsein für die eigene Einflussnahme auf den Kreislauf der Welt und das Leben von Anderen (auch Tieren!) sind für mich Gründe, auf tierische Produkte soweit zu verzichten, wie es möglich ist, ohne dabei mit Anderen aneinander zu geraten. Kommt der Tag, dass meine Frau nur noch vegan einkauft und kocht, werde ich auch so leben. Ich bin für Harmonie, und die Harmonie in meinem Zuhause (meine Frau + Überbackenes = sehr harmonisch) ist mir wichtiger als der Kampf als Einzelner gegen die Ideologien anderer Leute. Abwarten und Tee trinken.
- Ich finde das Konzept von Geld, gelinde gesagt, behindert. Allerdings fällt es unglaublich schwer, sich davon mental zu distanzieren. Diese Plattform hier ist für mich ein Weg, Menschen zu finden, denen es ebenso geht, um lernen zu können was denn noch so alles möglich ist und wie wir leben können, ohne jede Entscheidung die wir treffen und jede Handlung die wir vollziehen immer in einen Kontext mit Geld bringen zu müssen. Halp pls!
- Ich bin durch Zufall in die Welt von Linux und Open Source geschlittert in den Jahren meiner Berufstätigkeit und fühle mich dort sehr zu Hause. Sowohl die Vielfalt an Möglichkeiten als auch (bzw. vor allem) die mentale Haltung von Menschen, die ihre Arbeit anderen zur Verfügung stellen um sie einfacher zugänglich zu machen und für kontinuierliche Verbesserung zu sorgen, sind für mich Eigenschaften dieser technischen Welt, von denen ich gerne in der „echten Welt“ mehr sehen möchte.
- Ich habe viel hinter mir gelassen in diesem Leben und so viel Neues gelernt. Ich habe inzwischen eine große Familie und einen kleinen, aber sehr eng verbundenen Freundeskreis (aka Familie). Ich bin bei weitem nicht mehr so von sozialer Angst erfüllt wie früher. Und doch, nach einem halben Erwachsenenleben in Depression und ohne Selbstliebe legt man einige Dinge nicht so leicht ab. Unter anderem die Angst, zu connecten - ich fühle mich immer in der Position, nicht genug zu bieten zu haben, weswegen ich mich vor Kontakten scheue. Ich weiß zwar, dass es darum gar nicht geht, was man zu bieten hat und was nicht, aber hey, der Kopf ist manchmal nicht so einfach zu knacken. Also, bitte, liebe Steemians, fordert mich heraus :)
Ich könnte das noch eine Weile so fortführen. 20 Fakten sind eine schöne Plattform zum Kennenlernen und Benchmarken der eigenen Werte und Einstellungen, also freue ich mich schon über Feedback und Kritik. Ich hab noch viel zu lernen und freu mich drauf.
Cheers
F