Ich wollte in keinster Weise inkriminieren, dass Du links oder rechts seiest. Ich meinte nur, dass die gleiche Argumentation auch von Linken benutzt wird, um zu vertuschen, was passiert.
Dein Argument ist, dass die Verbreitung des Videos dazu führen könnte, dass sich gewisse Ressentiments in der Bevölkerung bilden könnten gegen bestimmte Gruppen und dass viele dann unschuldig verdächtigt werden. Ja, diese sind Opfer, das stimmt. Aber was ist mit den vielen Opfern tatsächlicher Gewalt? Sollen die alle verschwiegen werden, und geduldet, dass durch ein konsequentes Wegschauen der status quo perpetuiert wird? Das wird zu weiteren Opfern führen. Und hier sind die Opfer nicht zu unrecht Verdächtigte, sondern enden verletzt im Spital oder noch Schlimmeres. DAS PASSIERT FAST TÄGLICH.
Bei der Abwägung, was schlimmer ist - und jede Abwägung ist für EINEN EINZELNEN immer unfair, bin ich dafür das zu tun, was vielleicht dazu beiträgt, das in Zukunft diese masseneinwanderungsverliebte Regierung abgewählt wird. Und dazu gehört, dass manchmal unbequeme Wahrheiten ins Volk getragen werden.
Mein Argument hast du nun richtig wiedergegeben. Und es bezieht sich nicht nur auf das Video, sondern insgesamt auf die Möglichkeit für eine unüberschaubar große Menschenmenge, schnell an nicht objektive Informationen zu gelangen und über diese sofort, oft unreflektiert, herzuziehen.
Wichtige Informationen verbreiten sich auch so, das war schon immer der Fall, sogar zu Postkutschenzeiten und früher. Und daraus kann man dann Schlüsse ziehen. Jede Information, die nicht sachlich ist, ist in irgendeiner Form zielführend und das kann gesteuert, manipuliert und geschürt werden. Allgegenwärtige Handhabe, gefährlich, wenn damit massenhaft "Schafe" (aus allen "Richtungen"), die gar nicht denken oder nicht bereit sind, alle Seiten einer Medaille zu betrachten, aufgestachelt werden.
Warum habe ich mein Erlebnis geschildert, dies mit dem Video verglichen und legte das Gewicht auf objektive Berichterstattung?
- Klar, ganz plump: Schaut mal, es gab auch lange vor erhöhter Migrationsbevölkerung fiese, brutale Gewalt!
- Die Täter sind in jedem Bereich zu verurteilende Täter. Wenn nicht weggeschaut wird, es zur Anzeige kommt, kümmert sich eine Instanz um die gerechte Strafe.
- Das Opfer ist ein Opfer. Dem gebührt unser menschliches Mitgefühl, auch wenn man "die Art Mensch" nicht leiden kann, gar verabscheut, sogar weiß, dass die Person Ähnliches, vielleicht Schlimmeres (das bewerten am Ende Gerichte, nicht wir) bereits anderen angetan hat.
Hinschauen ist wichtig - in jedem Bereich. Verschleiern geht nicht - in keinem Bereich.
Nicht bei jeder Straftat werden die Täter gefasst und zur Rechenschaft gezogen. Das hat viele Gründe, meiner Meinung nach aber in der Regel nicht den Vorsatz, die ein oder andere Straftat einfach mal nicht zu verfolgen, weil das gerade zur politischen Meinung der Verantwortlichen passt.
Du sagst selbst, dass die "Nichttäter" Opfer seien. Nennen wir sie mal "Nebenopfer". Und hier kommen wir nicht mehr zusammen, denn die darf es meiner Meinung nach nicht geben. In keinem Bereich. Um jetzt doch mal auf die meiner Meinung nach derzeit größten drei "Baustellen", die auch auf dem Steem immer wieder aufgegriffen werden, zurückzukommen:
- Nicht jeder AfD-Wähler ist ein Nazi, bloß weil einer der Parteiführer offiziell Faschist genannt werden darf.
- Nicht jeder FFF-Jugendliche ist ein dummer Schulschwänzer, bloß weil sich einige keine tiefgreifende Gedanken machen und einfach mitlaufen.
- Nicht jeder Asylant ist ein "Sozialschmarotzer" oder brutaler Schläger oder Terrorist.
Eine Lösung für all die Probleme, die uns umgeben, werden wir in Internet-Beiträgen und -Kommentaren nicht finden, schon gar nicht, wenn wir pauschalisierend aufeinander eindreschen. Die von uns gewählten Politiker debattieren darüber seit Monaten, gar Jahren. Und sie finden keine (alle) zufrieden stellende Lösung. Das wird auch nicht geschehen, auch nicht mit einer anderen Regierung. Eine Mehrheit wählt (Selbstverständlich ist nicht jeder Wähler mit jedem Parteiprogrammpunkt der Partei, die er wählt, einverstanden. Er wählt das, was seiner Meinung am ehesten entspricht, was er auch oft "das kleinere Übel" nennt.), damit wird den Bedürfnissen der "unterlegenen" Wählerschaft nicht entsprochen. Dumm gelaufen für den Einzelnen, aber der ist nun kein "Opfer", sondern der Verlierer in einer demokratischen Wahl und muss sich an die Gesetze der jeweiligen Regierung halten. Hinterfragen, Aufzeigen, Rebellieren - alles gestattet, solange das nicht zu Straftaten führt. Und dann wird wieder gewählt.
Ja, vielleicht findet eine andere Regierung, die du dann nicht abfällig titulierst, eine "Lösung".
Die größte Schwierigkeit in der Migrationspolitik stellt sich für mich durch die Beachtungsnotwendigkeit humanitärer Aspekte dar. Die darf niemand übersehen, auch keine neue Regierung.
Wenn der AfD-Wähler den Nazi-Stempel trägt, der Freitagsdemonstrant den Schulschwänzerstempel, ist das für die "Nebenopfer" ganz bestimmt total ungerecht. Doch sie werden es überleben. (Grundlos) abgeschobene Asylanten oder gar nicht erst aus dem Mittelmeer gefischte, überleben dies leider oft nicht.
Ich würde diese Diskussion nun gern abbrechen. Sie birgt die Gefahr des Aufgriffs globaler, unüberschaubarer Themen, ist bereits jetzt von der eigentlichen Intention des Beitrags über die Wirkung nicht objektiver Berichterstattung weit entfernt. Sie ist weder zielführend noch problemlösungsorientiert, kann es auch gar nicht sein. Sie reichte dazu aus, unsere Standpunkte in Kürze darzustellen, bei der Wahrnehmung dieser sollten wir es belassen, denn keiner von uns wird ernsthaft erwarten, den anderen hier überzeugen zu können.
Und so wünsche ich dir ein schönes Adventswochenende und ein friedliches Weihnachtsfest,
Chriddi